Entspanntes Spektakel mit Wohlfühlfaktor - Rund um die Kö 2023

Entspanntes Spektakel mit Wohlfühlfaktor - Rund um die Kö 2023

Es hat etwas von einem Ritual, wenn am Sonntagmorgen zwischen fünf und sechs der orange-blinkende Awista-Wagen die Spuren der Nacht von der Königsallee wischt, letzte Autos am Abschlepphaken hängen und hunderte von Gittern vom langsam die Kö abrollenden LKW geladen werden. Renntag. Neun Stunden, vollgepackt mit dreißig Rennen mit mehr als fünfhundert Teilnehmer*innen. Hier zeigt sich der Glanz der Kö in all seinen Facetten, mit ganz besondern Besucher*innen - von der stilbewussten Starterin, die sich am frühen Morgen ihr extravagantes Lieblingsoutfit zurechtgelegt hat, um am Mittag nach ihrem Renndebüt beim Laufradrennen ihre erste Medaille in Empfang zu nehmen bis zum ambitionierten Elite-Fahrer, der sich darauf freut, am frühen Abend ein paar Sprint-Prämien einzufahren, damit sich der Ausflug nach Düsseldorf mal wieder gelohnt hat und zumindest die Reisekosten wieder drin sind. 

Zu den Sportlern gesellen sich all die Menschen hinzu, die sich das Spektakel mal ansehen wollen, ob aus Neugier, aus Begeisterung für den Radsport oder einfach nur so. Manche kommen, weil sie es schön finden, auf der Kö einen Tag ohne Autos zu verbringen, andere sehen den Verwandten beim großen oder kleinen Sport zu. Einige bummeln ahnungslos da lang, wissen nicht, was das Ganze soll, aber finden‘s super. Weil die Musik rockt, die Leute cool sind, die Foodtrucks leckere Sachen haben, die Atmosphäre entspannt ist und man so super in den Liegestühlen im Schatten chillen kann. Dass nebenbei Radfahrer*innen im Turbospeed knapp 1,6cm an den Gittern vorbeiflitzen, kommt kostenlos obendrauf und sorgt für coole Shots auf dem Insta-Account, schließlich kann nicht jeder mit einem grandiosen Radrennen auf einer der bekanntesten Shopping-Boulevards Europas punkten.

Okay, es ist sicherlich ein wenig dreist, wenn wir als unmittelbar Beteiligte von oben auf die ganze Nummer drauf gucken und dann finden, dass alles ziemlich gut gelaufen ist. Aber wir wollen keine Superlative anstimmen, immerhin weiß niemand so gut wie wir, wenn Dinge in die Hose gegangen sind oder nicht so liefen wie geplant. Wer uns bis halb acht am Abend gefragt hat, ob wir selbst zufrieden sind, hat oft umständliche Antworten zu hören bekommen, weil wir erst zufrieden sein können, wenn auch nach dem letzten Rennen alle gesund und munter nach Hause gehen und keine Stürze die Stimmung trüben. Dieses Jahr hat es gepasst, es gab nahezu keine Stürze, die Anzahl und Art der Blessuren waren wirklich minimal. Und unser Mix aus spannenden Rennen, interessanten Ausstellern, leckerem Essen, charmanter Moderation und adäquater musikalischer Untermalung hat ziemlich amtlich gerockt.

Die Routine der letzten Jahre hat uns als Team enorm geholfen, eine vernünftige Struktur zu etablieren und mit mehr Ruhe und Gelassenheit in den Tag zu gehen. Natürlich passieren noch immer Fehler, die uns allen wirklich leidtun (Laufradrennen/Kinderrennen!), aber das Grundgerüst ist mittlerweile stabil und bietet allen Halt. Doch bevor jetzt jemand losmarschiert und uns heftig auf die Schulter klopfen will, verteilen wir die Komplimente lieber in alle Richtungen. Schließlich sind neben uns hoffnungslosen Überzeugungstätern im gesamten Orga-Team viele Helfer*innen am Start, ohne die wir komplett bedeutungslos wären. Startbeutel packen, Transponder einsammeln, Startnummern ausgeben, Merchandise verkaufen, Liegestühle aufstellen, Stadtmeisterschaften-Teilnehmer*innen festhalten, Sponsorenbanner aufhängen, Sponsorenbanner abhängen, 2,8 Kilometer Drängelgitter aufbauen und wieder abbauen, den Fahrradparkplatz sichern, LKWs ent- und beladen, die gesamte Schar an Helfer*innen organisieren und eintausendzweihundertsiebenundfünfzig weitere Aufgaben wurden auch in diesem Jahr komplett ehrenamtlich gewuppt. Wir können uns gar nicht so tief bücken, wie wir sollten, um allen Beteiligten Danke zu sagen. Das Schönste an der ganzen Geschichte – aus fast allen Richtungen kommt, dass es Spaß gemacht hat, zu helfen, viele haben bereits jetzt ihre Unterstützung für 2024 angekündigt.

Neben den Helfer*innen gilt unser Dank allen, die den Renntag Dank ihrer finanziellen Unterstützung als Sponsor oder Aussteller möglich machen. Hier möchten wir von der Mütze uns ganz besonders bei unseren Partnern Schwalbe, Antidot und Abus danken, deren Engagement weit ab von selbstverständlich ist. Und ein großes Dankeschön auch von uns für eine tolle Zusammenarbeit an den Hauptsponsor Sipgate, toll, euch an Bord zu haben. 

Wer als sportlich Aktiver/Aktive auf der Kö seine/ihre Runden dreht, kann kaum erfassen, welcher Betrag erforderlich ist, um eine solche Veranstaltung auf die Reifen zu stellen, ganz zu schweigen davon, wie hoch die Subventionierung eines einzelnen Startplatzes ist. Um so schöner ist es zu sehen, wenn Teilnehmer*innen ein gesamtes Rennen über ein breites Lächeln im Gesicht haben und man ihnen den Spaß ansieht, den so ein Rennen mitbringen kann. Übrigens – wer als Aktiver diese Unterstützung ein klein wenig zurückzahlen möchte, sollte sich einfach so früh wie möglich anmelden. Wir fangen ja auch nicht an zu planen, wenn klar ist, dass das Wetter passt.

Doch Rund um die Kö 2023 war nicht nur der Sonntag, das gesamte Wochenende wurde eingebunden. Freitags gabs in der Mütze einen Auftakt mit der Auslosung der Stadtmeisterschaftsvorläufe, Samstag luden Ausfahrten der Klassikerausfahrt, des Cycling Club Düsseldorf und der Frauenbewegung Rennrad zum Mitfahren ein. Die Resonanz war gut mit Luft nach oben, allerdings war der Samstag mit seinem Wetter auch nicht durchgehend unser Freund. Erst am Abend, bei der Frauen-Ausfahrt mit Iris Slappendel, lachte die Sonne konsequent vom Himmel.

Nun genießen wir das positive Feedback, lehnen uns entspannt ein paar Stunden zurück, um direkt in die heiße Phase der nächsten Veranstaltung zu surfen – Querfeldrhein am 14. und 15. Oktober. Ab diesem Jahr begrüßen wir die Orga-Crew des Juicy Rides – Festivals im Team und freuen uns auf eine tolle Zusammenarbeit. Mehr dazu demnächst auf der Website des Festivals und von Angesicht zu Angesicht auf unserem Stand bei den Schwalbe Gravel Games am 23. und 24. September auf der Zeche Ewald in Herten.

Ansonsten – Danke an alle, die Rund um die Kö 2023 zu dem gemacht haben, was es war: super.

Es war uns eine Ehre.

Bis bald

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