Düsseldorf will den großen Aufbruch

Düsseldorf will den großen Aufbruch

Es dürfte niemanden wirklich verwundern, dass wir vom Team der Mütze uns darüber freuen, dass sich Düsseldorf um den Start der Tour De France 2017, den Grand Départ, bewerben wird. Aber wir sind so vermessen zu glauben, dass am Ende die ganze Stadt voller Begeisterung sein wird, wenn es darum geht, Gäste aus aller Welt zum größten Sportereignis 2017 zu begrüßen.

Als wir die Schicke Mütze eröffneten, wurde uns aus anderen Städten öfter die Frage gestellt, ob man in Düsseldorf auch vernünftig radfahren kann, die Stadt hatte in dieser Hinsicht keinen guten Ruf. Auch uns war bewusst, dass die Luft nach oben in Sachen Radverkehr üppig war, aber wir waren gleichzeitig davon überzeugt, dass sich Dinge ändern müssen und werden. Nun, knapp eineinhalb Jahre danach, hat sich der Rat der Stadt mit extrem knapper Mehrheit nach intensiven Diskussionen dafür entschieden, eine Bewerbung als Startort der Tour De France abzugeben. Und nicht nur das, man merkt auch, dass das Thema Radfahren in der Stadt angekommen ist, die Politik diskutiert parteiübergreifend und gibt sich offensichtlich Mühe, Verbesserungen auf den Weg zu bringen. Ein Start der Tour De France kann in dem Zusammenhang zu einem immensen Beschleuniger werden, wir finden es daher wichtig und richtig, diese sich anbietende Chance seitens der Stadt zu nutzen.

Düsseldorf eignet sich perfekt, um den Radverkehr besser einzubinden, die Stadt ist kompakt, die Wege sind kurz und fast überall flach. Der Platz ist wie in vielen Städten knapp, die Baumaßnahmen der letzten Jahre haben gezeigt, wie viel Aufwand nötig ist, um den Autoverkehr halbwegs flüssig zu leiten, ganz zu schweigen von der Parkplatzsituation in vielen innerstädtischen Wohnbezirken. Das Fahrrad ist in dem Zusammenhang ein offensichtlicher Teil der Lösung, jeder Radfahrer ist im Zweifelsfall ein Auto weniger in der Schlange an der Ampel.

Jetzt kommt die Frage, was das mit der Tour De France zu tun hat. Viel. Die Stadt wird im Rahmen des Starts, so sie denn die Zusage bekommt, eine Atmosphäre erleben, die ansteckend wirkt. Und alleine dadurch wieder Menschen auf das Rad bringt, die als Autofahrer ganz vergessen haben, wie toll Radfahren sein kann. Düsseldorf und die gesamte Umgebung, vom Niederrhein bis ins Bergische Land, sind perfekt geeignet als Radrevier und Visitenkarte für eine tolle Region. Vielleicht müssen wir einfach alle nur mal wieder lernen, wie viel Spaß es macht, die Umgebung mit dem Rad zu erkunden. Wir merken das bei unseren geführten Touren, die Begeisterung, neue Wege zu entdecken, ist groß, sowohl bei Einheimischen als auch bei Ortsfremden. Viele sind überrascht, wie vielseitig das Umland ist, Düsseldorf hat da weit mehr zu bieten als viele erwarten.

Noch etwas zum Rennsport: Wer den professionellen Radsport noch immer lediglich über Doping definiert, tut vielen jungen Sportlern unrecht, die diesen Sport lieben und mit Begeisterung ausüben. Man muss anerkennen, dass es in den letzten Jahren viele Veränderungen im Peloton gegeben hat, auch wenn es vereinzelt noch immer Probleme gibt. Doch die gibt es nicht nur im Radsport, generell werden im professionellen Sport oft Gesetze und Regeln gebogen und gebrochen, manchmal weit über unsere Vorstellung hinaus. Ein kritischer Blick in Richtung Fußball ist da nicht verkehrt.

Also, drücken wir gemeinsam die Daumen, dass Düsseldorf den Zuschlag bekommt. Freuen wir uns auf das größte Sportereignis der Welt im Jahr 2017 und zeigen wir unseren zukünftigen Gästen schon jetzt, dass sie sich auf eine weltoffene und sportbegeisterte Stadt freuen können. Und arbeiten wir daran, die Straßen für Radfahrer besser und sicherer zu machen. Wir haben alle etwas davon.

Eure Mütze

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